Agnes Krumwiede
Kunst und Politik
11.04.2013 Soziale Lage

„Brotlose Kunst“

Grünes Maßnahmenpaket für eine bessere soziale und wirtschaftliche Lage von Künstlerinnen und Künstlern

Die Arbeitsrealität der meisten Künstlerinnen und Künstler besteht aus einer Aneinanderreihung von Kurzzeitengagements. Trotz ihrer gezahlten Beiträge in die Arbeitslosengeldversicherung sind Künstlerinnen und Künstler nach Beendigung eines kurzzeitigen Arbeitsverhältnisses oft auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen. Wir wollen, dass der Anspruch auf Arbeitslosengeld bereits für alle gilt, die innerhalb von zwei Jahren mindestens vier Monate in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben. Außerdem soll eine befristete Vermittlungspause ermöglicht werden.

Anspruch auf Krankengeld besteht für kurzfristig Beschäftigte aktuell erst ab der siebten Woche. Wir fordern, dass der Anspruch auf Krankengeld wieder ab dem ersten Tag der Arbeitsunfähigkeit gewährleistet ist!

Ein weiteres Ziel Grüner Kulturpolitik ist die Einführung einer verpflichtenden Ausstellungszahlung für den nicht-kommerziellen Raum im Rahmen der Kompetenzen des Bundes.

Außerdem wollen wir die Gleichstellung von Frauen auch im Kulturbetrieb fördern: Eine paritätische Geschlechterverteilung soll bei allen vom Bund finanzierten Projekten und Institutionen gewährleistet sein - vorausgesetzt, dies ist mit künstlerischen Vorgaben vereinbar. Darüber hinaus müssen strukturelle Schranken für Frauen im Kulturbetrieb aufgehoben werden.

Für die Dienstleistung aller ausgebildeten Interpreten, Bühnendarsteller und Lehrenden ohne Festanstellung muss es Mindestabsicherungen und Honoraruntergrenzen geben. Auch die Ausbeutung auf Honorarbasis der Lehrbeauftragten an Hochschulen für Musik und Theater wollen wir beenden und setzen uns ein für bundesweit einheitliche Honoraruntergrenzen für Lehrende ohne Festanstellung sowie für die Festlegung eines angemessenen Verhältnisses zwischen Honorartätigen und Festangestellten.

Auch Reformen des Urhebervertragsrechts sind notwendig für eine solidere finanzielle Lebensgrundlage Kulturschaffender. Deshalb setzen wir uns ein für eine Auskunftspflicht seitens der Verwerter und Vermittler über den Umfang und die Erträge durch Werknutzungen. Außerdem fordern wir die verbindliche Gültigkeit von Schlichtungsverfahren.

 

Flyerdownload & Bestellung:

Laden Sie sich den Flyer "Brotlose Kunst" als PDF hier herunter! (Hier können Sie weitere Exemplare bestellen)

 

Die parlamentarischen Initiativen zum Maßnahmenpaket und weitere Informationen finden Sie unter den folgenden Links:

Zeitnahes Krankengeld für unständig und kurzfristig Beschäftigte sowie Selbständige

Flexibel Beschäftigte in der Arbeitslosenversicherung besser absichern

Für eine Ausstellungszahlung an bildende Künstlerinnen und Künstler sowie Fotografinnen und Fotografen bei durch den Bund geförderten Ausstellungen

Grundlagen für Gleichstellung im Kulturbetrieb schaffen

Prekäre Situation von Lehrbeauftragten an Musikhochschulen sowie Hochschulen für Musik und Theater beenden – Rahmenbedingungen zur Einrichtung einer Arbeitsgruppe schaffen

Transparente Kriterien und verbindliche Rahmenbedingungen schaffen für die Bundesförderung von kulturellen Institutionen und Projekten

Verhandlung auf Augenhöhe – Das Urhebervertragsrecht reformieren

 

Presseecho & Beiträge:

medienpolitik.net: "Es besteht akuter Handlungsbedarf"

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