Agnes Krumwiede
Kunst und Politik
28.06.2012 Pressemitteilung

Frauen in Kunst und Kultur: Benachteiligungen überwinden

Anlässlich des Fachgesprächs „Gleichstellung im Kulturbetrieb – soziale Lage der Künstlerinnen und Journalistinnen“ im Ausschuss für Kultur und Medien, erklärt Agnes Krumwiede, Sprecherin für Kulturpolitik:

Die Expertinnen haben die bestehende Lohnungleichheit und die Benachteiligung von Frauen im Kulturbetrieb eindringlich zum Ausdruck gebracht. Trotzdem wurde unser Antrag zur Gleichstellung mit den Stimmen der schwarz-gelben Koalition abgelehnt (Antrag).

Angesichts des frappierenden Missverhältnisses zwischen steigender Anzahl von Frauen in künstlerischen Studiengängen und deren konstant mangelnder Repräsentanz im Kulturbetrieb muss der Bund eine Vorbildfunktion übernehmen und bei der Vergabe öffentlicher Mittel auf eine paritätische Geschlechterverteilung achten. Offensichtlich ist die Bundesregierung blind für die Lebenswirklichkeit von Frauen. Wir brauchen den Ausbau von Kita-Plätzen und speziell für den Kulturbetrieb Kinderbetreuungsangebote an öffentlich finanzierten Orchestern und Theatern – und dürfen die finanziellen Mittel dafür nicht mit dem Betreuungsgeld verschleudern.

Frauen in Kunst und Kultur verdienen durchschnittlich ein Drittel weniger als ihre männlichen Kollegen. Je höher Ansehen und Gehalt einer Stelle, desto geringer ist der Frauenanteil: Unter den Komponisten und Dirigenten sind Frauen mit der Lupe zu suchen, auch in den Bereichen Regie und Intendanz sind Männer in der Überzahl. Lediglich drei Prozent der Intendanzen an Staats- und Landestheatern sind mit Frauen besetzt. Künstlerinnen bleiben doppelt so häufig kinderlos wie Frauen in anderen Berufsfeldern.  Bei einem Durchschnittseinkommen von rund 11.000 EUR für selbstständige Künstlerinnen sind mangelnde soziale Absicherung, Zukunftsängste und Altersarmut vorprogrammiert.

Die Pressemitteilung können Sie hier als pdf downloaden.

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